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Rölli Ruf


                                                                                                                                                        Bild Guido Städler

Was wäre die Stadtner Fasnacht ohne die bekannten Rölli! Die zweifellos typische Fasnachtsfigur im Städtchen und im Sarganserland würde fehlen. 
Jeweils pünktlich um 12.00 Uhr am Fasnachtssonntag beginnt der Auftritt der Rölli, der am Fasnachtsdienstag um 21.00 Uhr endet. Die vor dem alten Rathaus versammelte Menge fordert mit dem Rölli-Ruf die Rölli auf die Strasse.
Dies tönt so: 

Rölli, Bölli, Suppächnölli,
uusä mit de Butzi,
hojä, hojä, hoi
Hauärä mit dä Tuurätee,
hauärä mit dä Toorä,
einä, einä Butzibuäb,
einä, einä Höösi!


Jööö - huttoo!!

Wann und wie dieser eigenartige Fasnachtsruf entstanden ist kann nicht mehr festgestellt werden. Der Inhalt des Rufes ist ein Gemisch von Übermut, Herausforderung, Gewaltätigkeit und Verhöhnung.
Das "Rölli Bölli Suppächnölli" ist einfach eine kindliche Wortspielerei die sich auf Röll reimt. "Uusä mit de Butzi" heisst soviel wie "heraus mit den Masken!".  "Hojä, hojä, hoi" sind Rufe wie etwa " tschau, salü, tschüss". "Hauärä mit dä Tuurätee" ist eine Aufforderung zum Dreinschlagen. Was "Tuurätee" für ein Gegenstand war, weiss niemand mehr. "Hauärä mit dä Toorä" ist wahrscheinlich eine Wortverstümmelung, die aus der Aufforderung: "Hau ihr damit an die Ohren!" entstanden sein könnte. "Butzibuäb" und "Höösi" sind Verhöhnungen und bedeuten sowiel wie "schwacher Butzi und Angsthase". Zum Schluss folgen mit "Jööö - huttoo" noch allgemeine Ausrufe.

Quelle: Walenstadter Fasnachtsbuch / Paul Gubser - Werner Stauffacher